Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie
Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?
Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.
Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.
Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.
Bonner Frühling 2022: Platz 8 seit 1895
Der Frühling 2022 war mit 11,9 Grad Celsius um 2,0 Grad Celsius wärmer als im Mittel der letzten 128 Jahre und belegte den 8. Platz. Damit gehört der Frühling 2022 zu den zehn wärmsten Bonner Frühlingen in 127 Jahren.
Alle drei Frühlingsmonate waren zu warm. Der März hatte um 2,2 °C, der April um 1,1 °C, gefolgt vom Mai mit 2,9 °C positive Abweichungen.
Der Frühling 2022 bescherte den Bonnern zehn Frosttage, 32 warme Tage (>20°C), 10 Sommertage und zwei Tropentage mit einem Spitzenwert von 31,9 Grad; den letzten Frost gab es am 2. April. Neun der zehn Frosttage fielen in den März. Der Frühling 2021 war um 2,7 Grad kühler. Nur vier Frühlinge (2004, 2006, 2013 und 2021) dieses Jahrtausends blieben unter die 10 Grad Celsius-Marke.
Insgesamt regnete es 111 Liter pro Quadratmeter an 27 Tagen, das sind 32 Liter unter den 175-jährigem Mittel. Alle drei Monate blieben hinter ihrem Soll zurück. Im Frühling gab es drei Starkregentage, alle im Mai.
In allen drei Monaten schien die Sonne länger als 200 Stunden, wobei der März einen neuen Rekord mit 249 Stunden aufstellte. Im Jahre 2022 gibt es schon 283 Stunden Sonnenüberschuss.
Aus der nachstehenden Grafik erkennbar, dass Frühlinge seit 1895 um 2,1°C wärmer geworden sind, ein deutliches Zeichen des Klimawandels.
Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn