rheinlandwetter.de - In den letzten 1000 Jahren
 

Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Bonner Juni 2020: Siebtwärmster Juni seit 1895

Der grade abgelaufene Juni gehörte zu den Monaten ohne große Extrema, er war zu warm, sonst Durchschnitt. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Temperatur: Der grade abgelaufene Juni 2020 wies eine Durchschnittstemperatur von 19,1 Grad Celsius auf und war damit um 2,3 Grad Celsius wärmer als im Durchschnitt. Er war damit der siebtwärmste Juni seit 1895. Damit reiht er sich zwischen dem Juni 2018 (19,4 °C) und dem Juni 1947 (19,0 °C) ein. Spitzenreiter ist der Juni 2019 mit 21,5 Grad Celsius, dagegen wurde 1923 wurde der kühlste Juni mit 12,4 Grad Celsius gemessen. Dieses Mal gab es am Monatsanfang eine Schafskälte. Am 6. Juni wurde mit 8,8 Grad Celsius die niedrigste Juni- Temperatur des Monats festgestellt. Am Monatsanfang gab es noch eine Hitzewelle, die dann den ersten heißen Tag (2.6.) des Jahres bescherte. Am 26. kletterte die Temperatur auf den diesjährigen Höchststand von 33,0 Grad Celsius. Insgesamt gab es 14 Sommertage (Maximum über 25 Grad Celsius) und sechs heiße Tage (Maximum über 30 Grad Celsius).

Sonne: Das wechselhafte Juniwetter gab der Sonne durchaus Chancen: Insgesamt schien sie 213 Stunden, 25 Stunden länger als im langjährigen Mittel. Damit belegt der Juni 2020 den 17. Platz in der 52jährigen Historie. An 25 Tagen schien sie länger als eine Stunde; an fünf Tagen mehr als 13 Stunden. Nur an einem einzigen Tag versteckte sie sich den ganzen Tag. 2020 schien die Sonne schon 1.135 Stunden, 344 Stunden länger als im langjährigen Mittel. Außer im Februar schien die Sonne 2020 jeden Monat länger als im Soll.

Niederschlag: Insgesamt war der Juni durchschnittlich: An 15 Tagen fielen 67 Liter pro Quadratmeter Niederschläge. Das sind 93 Prozent eines normalen Junis in Bonn und ist Platz 89 in den 172jährigen Aufzeichnungen der Stadt. Den meisten Niederschlag– begleitet mit dem ersten Gewitter des Jahres - gab es am 17. mit 17 Litern pro Quadratmeter. An den drei Starkregentagen des Monats fielen 65 Prozent der Juniniederschläge. Die ungleich verteilten Niederschläge im Mai und Juni sorgten dann auch dafür, dass der Pegelstand des Rheines am Monatsanfang auf 1,56 m fiel, das ist der niedrigste Juni-Pegelstand seit 1920.

Vergleich mit 2019: Der Juni 2019 war um 2,4 Grad Celsius heißer als der aktuelle Juni. Die Minimaltemperatur war mit 11,2 Grad Celsius höher und auch die Höchsttemperatur blieb mit 37,6 Grad Celsius deutlich über dem diesjährigen Wert. 2017 gab es 21 Sommertage und zehn heiße Tage. Die Sonne schien mit 320 Sunden 106 Stunden länger und es fielen an Niederschlägen 40 Liter weniger an 12 Tagen.

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn