Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie
Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?
Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.
Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.
Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.
Warmer und zu trockener Bonner Juli 2020
Der Juli zeigte sich mit einem gemischten Wettermix: Hitzetage und Tropennächte, viel Sonne und wenig Regen - dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und seiner Wetterdatenbank zurück.
Temperatur: Mit einem Paukenschlag verabschiedete sich der Juli 2020: Am letzten Julitag gab es mit 37,5 Grad Celsius die bisher höchste Temperatur des Jahres und mit einer Tagestemperatur von 27 Grad Celsius ebenfalls den höchsten Wert des Jahres. Es gab drei Tropentage und 16 Sommertage im Juli. Außerdem wurde eine Tropennacht gezählt. Am 12. Juli hatten wir mit 10,6 Grad Celsius die niedrigste Monatstemperatur. Insgesamt war der Monat 19,8 Grad Celsius warm, das sind 1,1 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel. Das ist Platz 30 seit 1895 und der erste Juli seit 2012, der unter 20 Grad Celsius blieb. Alle Monate dieses Jahres waren zu warm.
Sonne: Trotz wenigen stabilen Hochs über Bonn konnte sich die Sonne gut durchsetzen: Mit 225 Stunden landete der Juli auf den 15. Platz hinter dem Juli 2001 (229 Stunden) und vor 2015 (221 Stunden) . Damit überschritt der Juli sein Monatssoll um 27 Stunden. An acht Tagen schien die Sonne länger als 12 Stunden; nur an einem einzigen Tag versteckte sie sich den ganzen Tag. 2020 schien die Sonne schon 372 Stunden länger als im langjährigem Mittel.
Niederschlag: Der Juli 2020 war viel zu trocken: An 13 Tagen fielen nur 37 Liter pro Quadratmeter, das sind 50,5 Prozent des langjährigen Mittels. Zugleich ist das Platz 148 in der 172 jährigen Bonner Regenhistorie. Der meiste Regen fiel am 8. mit 10,7 Liter pro Quadratmeter. Auch ist es der dritte zu trockene Juli in Folge. Die wenigen Niederschläge ließen den Rheinpegel dramatisch fallen: Am 31.7. wurde mit 1,69 m Pegelstand der zweitniedrigste Wert des ganzen Jahres gemessen.
Vergleich mit 2019: Der Juli 2019 war um 1,1 Grad Celsius wärmer als der aktuelle Juli. Im Vorjahr war die Minimaltemperatur mit 10,0 Grad Celsius etwas niedriger, dafür lag der Höchstwert mit 41,9 Grad Celsius (Bonner Rekord) um 4,3 Grad Celsius höher. Die Zahl der Sommertage war um 2 Tage höher, auch bei den heißen Tagen wurden 3 mehr gezählt. 2019 fielen mit 31 Liter pro Quadratmeter 6 Liter pro Quadratmeter weniger Regen und die Sonne schien um 9 Stunden länger.Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn