Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Bonner März 2022 - Mild, trocken und sehr sonnenreich

Der grade abgelaufene März war zweigeteilt: Anfang des Monats setzte sich das sonnige Wetter vom Februar fort, allerdings gewürzt mit einer Reihe von Frosttagen. Gekrönt wurde das Ganze mit fast sommerlichen Temperaturen mit sehr viel Sonne im letzten Monatsdrittel. Das führte dazu, dass der März zu mild war und sehr sonnig. Wegen der vielen Sonnentage hatte der Regen wenig Chancen. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

•  Temperatur: Der grade abgelaufene März 2022 wies eine Durchschnittstemperatur von 8,4 Grad Celsius auf und war damit um 2,2 Grad Celsius zu mild. Damit belegt der März 2022 den Platz 16 zusammen mit den Märzmonaten 1903, 1913, 1938 und 1959 in den Bonner Wetterannalen seit 1895. Den bisher mildesten März hatten wir in Bonn im Jahre 2017 mit 10,3 Grad Celsius. 1962 wurde der kälteste März mit 2,5 Grad Celsius gemessen. Die höchste gemessene Monatstemperatur wurde am 28. März mit 21,6 Grad Celsius erreicht, das war bisher die höchste Temperatur in diesem Jahr. Mit minus 3,1 Grad Celsius wurde am 7. März die niedrigste Temperatur des ganzen Jahres gemessen. Insgesamt neun Frosttage gab es.

•  Sonne: Die vielen stabilen Hochdrucklagen gaben der Sonne viele Chancen. Insgesamt schien sie 249 Stunden, 132 Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Das ist ein neuer Märzrekord mit 213 Prozent. Damit schien sie länger als in den Hochsommermonaten Juni und Juli. Der alte Rekordhalter 2011 konnte 38 Stunden weniger aufweisen. An 16 Tagen schien sie mehr als zehn Stunden, nur an einem Tag überhaupt nicht.

•  Niederschlag: Bei den Niederschlägen erreichte der März nur die Hälfte seines Solls: Insgesamt regnete es 22 Liter pro Quadratmeter an sechs Tagen. Das ist Platz 139 in den 175-jährigen Aufzeichnungen der Stadt und reiht sich zwischen den Märzen 1871 und 1858 ein. Das war der wenigste Niederschlag eines März in diesem Jahrhundert. Die höchste Niederschlagsmenge gab es am 14. März mit 9,7 Liter pro Quadratmeter. Kein Starkregentag gab es im März.

• Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr trat im März nicht auf. Die größte Bö wurde mit 35 Kilometern pro Stunde am 19. März gemessen.

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn