Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie
Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?
Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.
Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.
Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.
Goldener Oktober 2021
Der grade abgelaufene Oktober war zu warm, zu trocken und sonnenscheinreich - dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack am Ende des grade abgelaufenen Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.
Temperatur: Der Oktober 2021 wies eine Durchschnittstemperatur von 11,9 Grad Celsius auf und war damit um 1,1 Grad Celsius wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Damit belegt der Oktober 2021 zusammen mit dem Oktober 2010 den Platz 36 in den Bonner Wetterannalen seit 1895. Die beiden wärmsten Oktober waren bisher im Jahre 2006 und 1921 mit jeweils 14,2 Grad Celsius, der kühlste Oktober war der im Jahre 1922 mit 6,5 Grad Celsius. Am 3. Oktober wurde mit 22,3 Grad Celsius die höchste Temperatur des Monats gemessen, während am 24.Oktober mit 2,8 Grad Celsius es schon sehr frisch war. Insgesamt gab es vier warme Tage mit über 20 Grad Celsius, alle in der ersten Dekade. Auch der Oktober 2021 blieb ohne Frost. Schon acht Monate des Jahres waren bislang zu warm.
Sonne: Die Sonne schien recht ausgiebig: Insgesamt schien sie 134 Stunden, 15 Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Sie schien an jedem Tag, an 5 Tagen sogar mehr als 9 Stunden. In der ersten und letzten Dekade schien sie sehr viel, sodass man zu Recht von einem "goldenen Oktober" reden kann.
Niederschlag: Die wenigen Tiefdrucklagen über Bonn brachten auch wenig Regen: An 17 Tagen fielen insgesamt 39 Liter pro qm, das ist 12 Liter weniger als in einem normalen Oktober. Damit liegt der Oktober 2021 auf Platz 106 seit 1848. Der meiste Regen fiel am 12. mit elf Litern pro Quadratmeter. Damit war der Oktober erst der vierte Monat mit Niederschlagsdefiziten in diesem Jahr. Trotzdem war das Jahr bislang zu nass: Am Monatsende sind schon 100 Liter pro Quadratmeter mehr gefallen als im langjährigen Durchschnitt. Die wenigen Niederschläge im Oktober ließen den Rheinpegel mit 1,38 m auf den niedrigsten Stand des ganzen Jahres fallen.
Vergleich mit 2020: Der Oktober 2020 war um 0,5 Grad Celsius wärmer als der aktuelle Oktober. Die höchste Temperatur lag mit 22,1 Grad Celsius fast genauso hoch wie in diesem Jahr, auch die tiefste Temperatur lag mit 4,4 Grad Celsius höher. Die Sonne schien mit 74 Stunden 60 Stunden weniger und es regnete mit 76 Litern 37 Liter pro Quadratmeter mehr.
Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn