Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Warmer, sonniger und sehr trockener Monat

Einen ungewöhnlichen Wettermix gab es dieses Jahr im Juli: viele Hitzetage und Tropennächte, viel Sonne und sehr wenig Regen -dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und seiner Wetterdatenbank zurück.

Temperatur: Mit einer Durchschnittstemperatur von 21,1 Grad Celsius landete er auf Platz 11. An 21 Tagen überschritt die Quecksilbersäule die 25 Grad Celsius- Marke; außerdem gab es 8 Tropentage. Die höchste Temperatur gab es am 19. Juli mit 39,2 Grad Celsius. Das war die zweithöchste je gemessene Juli-Temperatur seit 1895. Am 28. Juli hatten wir mit 11,7 Grad Celsius die niedrigste Monatstemperatur. Der Juli war um 1,6 Grad Celsius wärmer als der vorangegangene Juli.

Sonne: Mit den vielen Hochs über Bonn konnte sich die Sonne gut durchsetzen: Mit 284 Stunden landete der Juli auf den 5. Platz hinter den Jahren 2013 (287 Stunden) und vor 2010 (272 Stunden) . Jeder Monat seit März überschritt die 200 Std. Marke.

Niederschlag: Der Juli 2022 war extrem trocken: An 4 Tagen fielen nur 19 Liter pro qm, das ist 25 Prozent eines normalen Julis. So wenig Regentage im Juli gab es in diesem Jahrtausend noch nie. Damit wurde ein neuer Minusrekord seit 2000 aufgestellt. Der meiste Regen fiel am 21. mit 13,8 Liter pro qm. Das hatte auch Auswirkungen auf den Rheinpegel. Am 31. sank der Pegelstand auf die Minusrekordhöhe von 1,14 m, das ist neuer Bonner Juli- Negativ-Rekord seit 1901. Der Monatspegel landete bei 1,51 m und ist ebenfalls der niedrigste Julipegelstand seit 1901. Mit Ausnahme von 2021 waren alle Julis seit 2018 zu trocken. Der Niederschlagsmangel ist gut an der Vegetation sichtbar: Die Blätter an den Bäumen werden braun und das Gras ist gelb. Zweifellos ist das ein Hinweis auf den Klimawandel in Bonn.

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn