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Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Siebtwärmster Juni seit 1895

Der grade abgelaufene Juni gehörte zu den Monaten ohne große Extrema, er war zu warm und sehr sonnig und zu nass. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack am Ende des Monats.

Temperatur: Der grade abgelaufene Juni 2022 wies eine Durchschnittstemperatur von 19,6 Grad Celsius auf und war damit um 2,7 Grad Celsius wärmer als im Durchschnitt. Er war damit der siebtwärmste Juni seit 1895. Sicher interessant: sieben der zehn wärmsten Junis gab es in diesem Jahrtausend; alle Junis der letzten 6 Jahre belegten die Plätze 1 bis neun. Insgesamt gab es 18 Sommertage (Maximum über 25 Grad Celsius) und vier heiße Tage (Maximum über 30 Grad Celsius). Die höchste Temperatur gab es am 18. mit 36,2 °C. Das war auch die höchste Temperatur des Jahres. Am 2. blieb die Temperatur (7,9 °C) unter 8 Grad Celsius. Zudem bescherte uns der Juni die erste Tropenacht des Jahres, wo auch nachts die Temperatur über 20 Grad Celsius blieb. Alle sechs Monate des Jahres waren zu warm, im Durchschnitt um 2,6 Grad Celsius.

Sonne: Das Juniwetter gab der Sonne durchaus Chancen: Insgesamt schien sie 288 Stunden, 100 Stunden länger als im langjährigen Mittel. Der Juni erfüllte damit sein Soll um 153 Prozent. Damit belegt der Juni 2022 den zweiten Platz in der 54jährigen Historie. Rekordhalter bleibt der Juni 2018 mit 320 Stunden. An jedem Tag im Juni schien sie länger als eine Stunde; an zehn Tagen mehr als 13 Stunden. Damit schien die Sonne in diesem Jahr schon 1.177 Stunden, 382 Stunden länger als im langjährigen Mittel.

Niederschlag: An 13 Tagen fielen 90 Liter pro Quadratmeter Niederschläge. Das sind 124 Prozent eines normalen Junis in Bonn und ist Platz 48 in den 175jährigen Aufzeichnungen der Stadt. Den meisten Niederschlag– begleitet mit einem heftigen Gewitter gab es am 20. mit 28 Litern pro Quadratmeter. Das war auch der der Tagesrekord in diesem Jahr. An den fünf Gewittertagen fielen 76 Prozent aller Niederschläge des Monats. Auch wenn der Juni zu nass war, trocknen die Böden weiter aus, denn bei den Starkregen an den drei Tagen floss der meiste Regen oberirdisch ab. Damit liegen die Regenfälle dieses Jahr um 7 Liter pro Quadratmeter über ihrem Soll.

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn