Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie
Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?
Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.
Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.
Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.
Sonniger und warmer Bonner November 2020
Der grade abgelaufene November war zu warm, viel zu trocken und sehr sonnig. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.
Temperatur: Der grade abgelaufene November 2020 wies eine Durchschnittstemperatur von 8,9 Grad Celsius auf und war damit um 2,6 Grad Celsius zu warm. Damit belegt der November 2020 den Platz 8 zusammen mit dem November 2014 in den Bonner Wetterannalen seit 1895. Dreigeteilt war der November: Dem sehr milden Anfang folgte in der dritten Dekade ein erster Kälteeinbruch mit Vorgeschmack auf den Winter. Schon am 2. November wurde die höchste Monatstemperatur mit 21,8 Grad Celsius gemessen. Das war die zweithöchste je gemessene November Temperatur in Bonn. Noch wärmer war der 3. November 1899 mit 21,9 Grad Celsius. Mit dem Kaltlufteinbruch in der letzten Dekade kam der Frost: Am 30. wurde mit minus 4,4 Grad Celsius die niedrigste Temperatur des Monats und des ganzen Jahres gemessen. Es gab zwei Frosttage.
Sonne: Relativ stabil war das Novemberwetter und bescherte den Bonnern viele Hochs. Das gab der Sonne sehr gute Chancen: Insgesamt schien sie 122 Stunden, 60 Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Platz 3 in 52 Aufzeichnungsjahren. An vier Tagen schien sie länger als 8 Stunden und an zwei Tagen versteckte sich die Sonne den ganzen Tag. Damit knüpfte auch der November seinen Vorgängermonaten an: Es war der neunte Monat 2020 mit einem Sonnenüberschuss. Daher wird für 2020 ein Sonnenüberschuss erwartet: Bis Ende November schien die Sonne 2020 471 Stunden länger als im langjährigen Mittel und die 2.000 Stundenmarke kann dieses Jahr noch geknackt werden.
Niederschlag: Sehr trocken war der November: Nur 14 Liter pro Quadratmeter an sieben Tagen fielen im ganzen Monat. Das ist Platz 166 in der 172jährigen Historie (oder der 7. trockenste November in 173 Jahren) der Stadt Bonn. Noch trockener war zuletzt der November 2012 mit 1,6 Litern. Die wenigen Niederschläge hatten Auswirkungen auf den Rheinpegel: Vom 1. November (2,89 m) fiel der Pegel kontinuierlich auf 1,49 m am 30. November.
Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn