Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Bonner Januar 2022: Mild und windig

 Der grade abgelaufene Januar war zu mild und wegen der häufigen Durchzüge von Tiefdrucksystemen war der Januar teilweise stürmisch und zu trüb. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Temperatur: Der grade abgelaufene Januar 2022 wies eine Durchschnittstemperatur von 4,8 Grad Celsius auf und war damit um 2,4 Grad Celsius zu warm. Damit belegt der Januar 2022 den 22. Platz in den Bonner Wetteranalen seit 1895 und reiht sich zwischen den Januar 2016 (4,9 Grad Celsius) und Januar 2012 (4,7 Grad Celsius) ein. Den bisher mildesten Januar hatten wir in Bonn im Jahre 1975 mit 7,3 Grad Celsius, 1940 wurde der kälteste Januar mit minus 7,4 Grad Celsius gemessen. In der ersten Monatsdekade erreichten die Temperaturen fast frühlingshafte Temperaturen. Die höchste Januar- Temperatur wurde mit 15,0 Grad Celsius am 2. gemessen, die fünfthöchste jemals in Bonn gemessene Januartemperatur. Die tiefste Temperatur wurde am 11. mit minus 1,2 Grad Celsius gemessen. Insgesamt wurden nur fünf Frosttage beobachtet, jedoch keinen Eistag. Normal wären in Bonn 11,5 Frosttage im Januar.

Sonne: Das eher ruhige Januarwetter mit vielen Hochs bot der Sonne weniger Chancen, weil sich Hochnebel bildete: Insgesamt schien sie 55 Stunden, eine Stunde mehr im langjährigen Mittel. Damit belegte der Januar den 22. Platz. Viel mehr Sonne konnten die Januare 2006 (99 Stunden) und 2009 (90 Stunden) vorweisen. Dabei schien die Sonne in diesem Jahr an zwölf Tagen mehr als eine Stunde. Andererseits schien sie an 10 Tagen überhaupt nicht.

Niederschlag: Hinsichtlich der Niederschläge erreichte der Januar sein Soll: An 16 Tagen regnete es, nur an einem Tag mit Schneegriesel. Eine geschlossene Schneedecke gab es nicht. Insgesamt regnete es 44 Liter pro Quadratmeter. Das ist Platz 75 in den 173jährigen Aufzeichnungen der Stadt und so reiht sich der Januar zwischen den Januaren der Jahre 1895 und 1914 ein. Die meisten Niederschläge gab es am 4. mit 13,9 Litern pro Quadratmeter. Insgesamt gab es einen Starkregentag in der ersten Monatsdekade. Das warme Wetter am Monatsanfang ließ den Schnee in den Bergen schmelzen, so gab es am 6. Ein kleines Hochwasser mit 6,52m Pegelstand.

Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten im Januar nicht auf. Die größte Bö konnte am 31. mit 36 km/h gemessen werden, das entspricht Windstärke 5 nach Beaufort. Dafür wurde in der Nachbarschaft Flughafen Köln/Bonn zwei Mal die Windstärke 8 erreicht.

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn