Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Bonner September 2022: Viel zu nass und sehr sonnig

Der grade abgelaufene September war viel zu nass und sehr sonnig, sonst eher durchschnittlich - dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

•  Temperatur: Der grade abgelaufene September 2022 wies eine Durchschnittstemperatur von 15,7 Grad Celsius auf. Damit belegt der September 2022 den Platz 38 in den Bonner Wetteranalen seit 1895 und war genau so warm wie der Septembermonat 1964. Den wärmsten September hatten wir bisher im Jahre 2016 mit 19,2 Grad Celsius, der kühlste September war im Jahre 1912 mit 10,5 Grad Celsius. Am 5. September kletterte die Quecksilbersäule auf maximal 31,2 Grad Celsius. Die niedrigste Septembertemperatur wurde am 30. September mit 4,7 Grad Celsius gemessen. Der September wies zwei Tropentage, 9 Sommertage und 13 warme Tage (über 20 Grad Celsius) auf. Die erste Dekade des Monats wies noch spätsommerliche 20,5 Grad Celsius auf, während im letzten Drittel nur noch 11,6 Grad Celsius gemessen wurden.

•  Sonne: Ein wenig Spätsommerwetter in der ersten Hälfte bescherte den Bonnern der September. Dies hatte zur Folge, dass sich die Sonnenscheindauer im September auf 177 Stunden addierte. Das sind 121 Prozent des September- Solls in Bonn. An acht Tagen schien die Sonne mehr als zehn Stunden. Damit haben alle Monate dieses Jahres ihr Sonnensoll überschritten. So schien die Sonne 2022 bislang 598 Stunden mehr als das Jahressoll von Januar bis Ende September.

•  Niederschlag: Die vielen, aber nicht beständigen Tiefdrucklagen brachten es mit sich, dass der September erheblich zu nass war: An 18 Tagen (neuer Monatsrekord für 2022) fielen insgesamt 108 Liter pro qm, das sind 204 Prozent des langjährigen Mittels. Der meiste Regen fiel am 14. mit 28 Liter/qm. Die drei Starkregentage brachten zusammen 56 Prozent des gesamten September-Regens. Damit erreichte der September 2022 die Top 10 der nassen September seit 1848, genau den Platz 10 in den 175jährigen Aufzeichnungen der Stadt. Zuletzt war der September 2015 noch nässer. Im ganzen Sommer 2022 (Juni bis August) fiel nur wenig mehr Regen (117 Liter) als im September 2022. Somit konnte ein wenig Feuchtigkeit in die knochentrockenen Böden gelangen.

•  Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten im September nicht auf. Die größte Bö konnte am 9. mit 31,3 km/h gemessen werden.

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn